© Diakonie Wolfsburg/Bettina Enßlen
Mit dem neuen Kompetenzzentrum "Leben mit Demenz" wird ein Traum wahr.

Diakonie Wolfsburg investiert 33 Millionen Euro in Neubauprojekt auf dem Klieversberg

Im ersten Bauabschnitt entsteht der Bereich für stationäre Pflege

Auf dem Gelände des Hanns-Lilje-Heims auf dem Klieversberg wird in Wolfsburg das neue „Leben mit Demenz – Diakonisches Kompetenzzentrum in Niedersachsen“ entstehen. Es wird  weit über die Grenzen Wolfsburgs hinaus eine Anlaufstelle, ein Zuhause und der  Lebensmittelpunkt für Menschen werden, die mit (geronto-)psychiatrischen Veränderungen leben. Aktuell sind in Deutschland rund 1,8 Millionen Menschen an Demenz erkrankt (Journal of Health Monitoring/Berlin). Schätzungen gehen von rund 400.000 Neuerkrankungen jährlich aus.

Die Diakonisches Werk Wolfsburg gemeinnützige GmbH investiert 33 Millionen Euro in das neue Kompetenzzentrum in Wolfsburg. Im ersten Bauabschnitt entstehen 113 Pflegeplätze in 113 Einzelzimmern mit eigenen Bädern. In den Bauabschnitten 2 und 3 kommemn teilstationäre und ambulante Angebote hinzu. Der Bezug des stationären Bereichs ist geplant für 2029.

Das neue „Leben mit Demenz“ ist eine (geronto-)psychiatrische Facheinrichtung, die sich durch eine besonders hohe Versorgungsqualität und individuelle Pflegeleistungen auszeichnet. Unser geplanter Neubau ist notwendig, um den aktuellen wissenschaftlichen Standards zu entsprechen und insbesondere Menschen mit Demenz und anderen psychiatrischen Erkrankungen bestmöglich zu betreuen.

Das Projekt „Leben mit Demenz“ verfolgt dabei mehrere übergeordnete Zielsetzungen: Die Planung erfüllt nicht nur die Anforderungen an Energieeffizienz und Klimaschutz (u. a. im Hinblick auf Energiebedarf, CO₂-Emissionen im Betrieb sowie Auswahl ökologischer Baustoffe), sondern orientiert sich zudem an den baulich-funktionalen Leitlinien des Kuratoriums Deutsche Altershilfe Wilhelmine-Lübke-Stiftung e. V. (KDA), insbesondere an den Vorgaben der 5. Generation der KDA-Quartiershäuser.

In enger Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Braunschweig sowie weiteren renommierten wissenschaftlichen Einrichtungen ist ein zukunftsweisendes Gesamtkonzept für den Neubau entstanden. Angesichts des fortschreitenden Klimawandels haben wir einen besonderenr Fokus auf baulichen und technischen Hitzeschutz gelegt – ein Aspekt, der gerade für vulnerable Nutzergruppen von wachsender Bedeutung ist. Die Diakonie Wolfsburg engagiert sich hierzu aktiv in einem interdisziplinären Arbeitskreis unter Leitung des Instituts für Konstruktives Entwerfen (IKE) der TU Braunschweig.

Hier ist am Modell der zukünftige Eingangsbereich zu sehen.

Mit diesem Neubau schaffen wir ein Zuhause, das die individuellen Bedürfnisse der Bewohnerinnen und Bewohner achtet, ihre Lebensqualität stärkt und zugleich den Herausforderungen des Klimawandels auf innovative Weise begegnet. Diese baulichen und konzeptionellen Maßnahmen bilden das Fundament für eine spezialisierte Versorgung, die insbesondere auf die komplexen Anforderungen der Gerontopsychiatrie abgestimmt ist. Im Gebäude gibt es Rundwege für spezielle Bewegungsbedürfnisse, offene Therapieküchen und offene Aufenthaltsbereiche, Teilhabemöglichkeiten in kleinen Wohngruppen, die zu größeren Wohnbereichen zusammengefasst werden. Lichthöfe, Dachterassen, Räume zum Bewegen und Begegnen, ein Café und ein großer Therapiegarten gehören zum neuen Kompetenzzentrum.

Ein Sicherheitssystem ermöglicht offene Türen bei gleichzeitigem Schutz der Bewohnenden. Eine Pflegeoase für bettlägerige Menschen in ihren letzten Lebenswochen rundet das stationäre Angebot ab.

Die Mitarbeitenden aller Bereiche (Pflege, Hauswirtschaft, Haustechnik, etc.) verfügen über (geronto-)psychiatrische Fort- und Weiterbildungen und die entsprechende Handlungskompetenz im Umgang mit Menschen mit Demenz.

Das Hanns-Lilje-Heim entspricht nicht mehr den gesetzlichen Erfordernissen für Pflegeheime (NuWGBauVO) und den heutigen Pflegestandards für (geronto-)psychiatrisch veränderte Menschen. Das Hanns-Lilhe-Heim wird im kommenden Jahr abgerissen. Vorher feiern wir noch eine Abrissparty mit Bewohnenden, Angehörigen und Mitarbeitenden und verabschieden uns gemeinsam von diesem Ort.

Alle derzeit dort lebenden Menschen erhalten von der Diakonie Wolfsburg in individuellen Beratungsterminen Angebote für geeignete Pflegeplätze in anderen Pflegeeinrichtungen der Diakonie Wolfsburg. Die Bezugspflegekräfte aus dem Hanns-Lilje-Heim werden mit in die anderen Pflegeeinrichtungen wechseln. Alle Mitarbeitenden erhalten neue Jobangebote bei der Diakonie Wolfsburg. Wir gestalten mit unserem gesamten multiprifessionellen Team die Pflege der Zukunft.

In einem uns gehördenden, leer stehenden Gebäude in Bad Sachsa im Südharz bereiten wir derzeit alles vor für den Einzug von bis zu 60 pflegebedürftigen Personen mit (geronto-)psychiatrischen Veränderungen. Wer nicht dorthin mit umziehen möchte, kann im Emmaus-Heim, im Seniorenzentrum St. Marien, Seniorenzentrum St. Elisabeth oder in Brome im Michaelis-Heim ein neues Zuhause finden.

Ralf-Werner Günther, Geschäftsführer der Diakonisches Werk Wolfsburg gemeinnützige GmbH, vor dem Modell für den Neubau.

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