© Diakonie Wolfsburg/Bettina Enßlen

Filmdreh für RTL-Doku mit Klientin unserer Migrationsberatungsstelle

06.08.2024

"Gemeinsam. Segen ist Leben", lautet der Titel der TV-Reportage, die in Teilen in Wolfsburg entstanden ist. Eine der Hauptdarstellerinnen ist Lili Petkova, eine junge Frau, die zusammen mit ihren Eltern und einem Teil ihrer großen Familie im März 2022 auf der Flucht aus der Ukraine in Wolfsburg gelandet ist. Hier haben Lili und ihre Familie viel Unterstützung erlebt und große Eigeninitiative entwickelt. Hilfe gab es unter anderem von der Diakonie Wolfsburg, die in den ersten Wochen nach der Flucht auf unbürokratische Weise Wohnraum in den zu der Zeit gerade leerstehenden  Räumen der Pflegeschule in der Nordstadt zur Verfügung stellte. Auch als die Familie von Lili wenige Wochen später in "richtige" Wohnungen ziehen konnte, hielt der Kontakt zur Diakonie und zu Ludmila Wunder, Leitung der Migrationsberatungsstelle ProIntegration. Im Rahmen der Beratung gab es viel Support - unter anderem für Lili und ihre Pläne für eine Zukunft in Deutschland. Auch wenn die junge Frau riesengroße Sehnsucht nach der Heimat und ihrem dort verbliebenen Bruder hat, will sie hier jetzt studieren. Und das liegt auch daran, dass ihre Deutschlehrerin, ein Kontakt, der über die Wolfsburger Mennonitengemeinde zustande gekommen ist, ihr Mut gemacht hat.  

"Ein EIKON-Nord Film voller Hoffnung, Nächstenliebe und Mitmenschlichkeit.
Im Auftrag von RTL in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Kirche in Deutschland".

Das ist auf der Website des Berliner Filmemachers Andreas Kuno Richter nachzulesen. Er ist der Autor und Regisseur der TV-Reportage. Als Kuno Richter vor ein paar Wochen zu einem ersten Kennenlernen in den Räumen der ProIntegration auf Lili und Ludmila Wunder traf und die Frauen anfingen, zu erzählen, stand für den Filmemacher schnell fest, dass die Geschichte von Lili ein Herzstück der RTL-Reportage werden wird. Lili schaffte es trotz der noch vorhandenen Sprachbarrieren, ihre Erlebnisse und Beobachtungen mit so viel Gefühl und in so intensiven Bildern zu schildern, dass sofort eine Geschichte entstand - die einer jungen Frau mit Zielen und Träumen, Rückschlägen und Neuanfängen, gleichzeitig mit einer großen Bescheidenheit, viel Mut, einem engen Familienzusammenhalt und einer tiefen Gläubigkeit. 

© Diakonie Wolfsburg/Bettina Enßlen Filmautor Kuno Richter mit Diakonie-Mitarbeiterin Anzhela Kotov und Hauptdarstellerin Lili Petkova.

Die Liste der Drehorte in Wolfsburg spiegelt das alles wider. Filmautor und Kamerateam besuchten Lili und ihre Oma, mit der sie zusammen in einer Wohnung lebt, waren bei einem Gottesdienst in der Mennoniten-Gemeinde in Westhagen dabei, konnten mit Lilis Eltern  sprechen, besuchten einen Gottesdienst in ukrainischer Sprache am Laagberg, wo Lilis Familie Halt findet, konnten Alltagsimpressionen auf einem Spielplatz einfangen, wo die Familie mit ihren Pflegekindern tobte, waren im Amsel-Café, wo Lili als ausgebildete Barista einen Job gefunden hat und kamen auch ins Integrationszentrum MeiNZ der Diakonie Wolfsburg und verfolgten ein Beratungsgespräch zwischen Diakonie-Mitarbeiterin Anzhela Kotov und Lili mit der Kamera.

© Diakonie Wolfsburg/Bettina Enßlen

Für Lili ist die Entstehung der TV-Reportage eine große Sache. Und nach alldem, was ihr und ihrer Familie an Hilfe und Unterstützung nach der Flucht aus dem Kriegsgebiet hier in Wolfsburg zuteil geworden ist, möchte sie mit ihrer Teilnahme auch ein Dankeschön zum Ausdruck bringen. Mutig lässt sie das Kamerateam nah an sich und ihre Erlebnis- und Gefühlswelt heran. Sie erzählt von bedrückenden Momenten auf der Flucht und vom Aufbruch in eine neue Zukunft in der Fremde. Sie erzählt von ihrer Sehnsucht nach der Heimat und ihren Plänen für Spracherwerb, Job und Studium, von ihrem christlichen Glauben und ihrem guten Familienzusammenhalt.

Die in Wolfsburg entstanden Filmsequenzen sind gerade im Schnitt. Der Ausstrahlungstermin für die TV-Doku steht noch nicht fest.  

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