Ratgeberthema

Demenz

© Diakonie Wolfsburg/Bettina Enßlen

Demenz ist ein Sammelbegriff für rund 55 verschiedene Erkrankungen. Das Wort "Demenz" stammt aus dem Lateinischen und heißt wörtlich übersetzt "weg vom Geist" bzw. "ohne Geist". Das verdeutlicht ein wesentliches Merkmal von Demenzerkrankungen, nämlich den Verlust der geistigen Leistungsfähigkeit. Die Erkrankung verläuft meist über Monate und Jahre hinweg. Dabei kommt es zu chronisch fortschreitenden, degenerativen Veränderungen des Gehirns, die verbunden sind mit einem Verlust von früher erworbenen kognitiven Fähigkeiten.

Bei den Demenzerkrankungen nehmen die kognitiven Störungen im Verlauf zu. Es verschlechtert sich insbesondere die Gedächtnisleistung, vor allem das Neugedächtnis. Auch das Denkvermögens, die Sprache, die Urteilsfähigkeit, die Intelligenz und die Orientierung lassen nach. Das kann sich z.B. darin zeigen, dass Betroffene häufiger Namen vergessen oder ihre Schlüssel suchen müssen, kein Gefühl für Zeit haben, nicht mehr wissen, wo sie sich gerade befinden oder auch Verwandte nicht mehr erkennen. Oft kommen Verhaltensstörungen und Wesensänderungen hinzu. Das kann sich äußern in Merkmalen wie grundloses Nörgeln und Schimpfen, Unruhe, Misstrauen, Ängstlichkeit und Unsicherheit, Schreien und Umsichschlagen, Veränderungen des Schlaf-Wach-Rhythmus.

Wir alle vergessen einmal etwas. Der Autoschlüssel landet mit dem Einkauf im Kühlschrank, ein Termin steht schon lange im Kalender und wird trotzdem verpasst und das Antworten auf eine E-Mail vergisst sich auch mal schnell, wenn wir sie nicht gleich beantworten.

Wann ist es mehr als Vergesslichkeit? Vielleicht schon Demenz?

Wenn Sie sich Fragen wie diese stellen, können Sie sich beim Expertenteam der Diakonisches Werk Wolfsburg gemeinnützige GmbH unverbindlich beraten lassen. Aus Gespräch und verschiedenen Testverfahren ergeben sich unsere Empfehlungen zu möglichen Unterstützungsangeboten. Sie haben die Wahl zwischen ambulanten, teil- oder vollstationären Angeboten. Wenn für Sie eine stationäre Versorgung infrage kommt, beraten wir Sie zu den nächsten Schritten bis zur Aufnahme.

FAQs

Wenden Sie sich mit Ihren Beobachtungen und Fragen an Ihren Hausarzt oder einen Facharzt für Neurologie. Sie erstellen eine Diagnose.

Unsere Fachpflegekräfte für Gerontopsychiatrie stehen Ihnen für eine Erstberatung zur Verfügung. Kontaktieren Sie dazu gerne unsere (Geronto-)psychiatrische Facheinrichtung Hanns-Lilje-Heim unter Tel. 05361 501 60 oder per Mail hanns-lilje-heim@diakonie-wolfsburg.de.

Ambulante Pflegedienste unterstützen pflegebedürftige Personen und ihre Angehörigen bei der Pflege zuhause, zum Beispiel mit körperbezogenen Pflegemaßnahmen, bei der Betreuung, mit Hilfen bei der Haushaltsführung und mit Beratung.

In einer Tagespflege werden pflegebedürfige Personen tagsüber gepflegt und betreut, den Abend und die Nacht verbringen sie zuhause. 

In stationären Pflegeeinrichtungen der Langzeitpflege wohnen pflegebedürftige Personen dauerhaft und werden dort pflegerisch versorgt und betreut. Es gibt Pflegeheime, in denen es Wohnbereiche speziell für Menschen mit demenziellen Erkrankungen gibt.

In (Geronto-)psychiatrischen Facheinrichtungen leben nur pflegebedürftige Personen mit demenziellen oder psychiatrischen Erkrankungen, speziell ausgebildetes Pflegepersonal ist in der Versorgung und Betreuung von Menschen mit diesen Krankheitsbildern besonders geschult. 

Der Pflegegrad entscheidet darüber, welche Hilfen Sie von Ihrer Pflegekasse erhalten. Zur Beantragung wenden Sie sich frühzeitig an Ihre Pflegeversicherung. Ihre Pflegekasse wird dann den Medizinischen Dienst mit einem Gutachten beauftragen. 

Mehr Informationen auf unserer Ratgeberseite Pflegegrad.

Im Zusammenhang mit einer Demenz kann es wichtig werden, rechtzeitig über eine Vorsorgevollmacht nachzudenken. Durch die Erteilung einer Vorsorgevollmacht legen Sie für den Bedarfsfall fest, wer Sie vertreten und Ihre rechtlichen Angelegenheiten wahrnehmen darf. So können Sie, solange Sie geschäftsfähig sind, frühzeitig die Weichen stellen, sollte es später möglicherweise um die Inanspruchnahme von Pflegeleistungen bei einer fortgeschrittenen Demenz gehen. Bei der Abfassung einer Vollmacht können Sie auch anwaltlichen oder notariellen Rat einholen. Dies ist dann zu empfehlen, wenn es z.B. auch um Vermögensangelegenheiten geht oder mehrere bevollmächtigte Personen eingesetzt werden sollen.

Für den Fall, dass die Demenzdiagnose bereits bestätigt ist, Sie aber noch keine Vorsorgevollmacht haben, müssen Sie sich an das Amtsgericht wenden, in Wolfsburg ist das Amtsgericht Wolfsburg für Sie zuständig. Mehr Informationen unter www.amtsgericht-wolfsburg.niedersachsen.de

Unsere Angebote für Menschen mit demenziellen Erkrankungen

Wir bieten Beratung, Entscheidungshilfen und Pflegeleistungen. Wenden Sie sich mit Ihren Fragen und Ihrem Hilfebedarf gerne an unsere Experten. Gemeinsam erörtern wir Bedarfe und infrage kommende Dienstleistungen. Der Erstkontakt darf gerne per Telefon oder Mail erfolgen. Beratungsgespräche können auf Wunsch auch bei Ihnen zuhause stattfinden.

 

Ambulante Pflege

Diakonie-Sozialstation Wolfsburg Mitte

Psychiatrisch häusliche Krankenpflege

 

Tagespflege

Seniorenzentrum St. Elisabeth

 

Stationäre Pflegeeinrichtungen

mit extra Wohnbereich für pflegebedürftige Personen mit Demenz-Diagnose

Emmaus-Heim

Seniorenzentrum St. Elisabeth

Seniorenzentrum St. Marien

Michaelis-Heim in Brome

mit (geronto-)psychiatrischer Fachausrichtung, u.a. mit einem geschlossenen Bereich

Hanns-Lilje-Heim