Wie ihr Heimatmuseum zu den Menschen ins Pflegeheim kommt

12. Dezember 2024
    © Diakonie Wolfsburg/Bettina Enßlen

    Im Oebisfelder Pflegeheim Dr.-Kurt-Reuber hat Ulrich Pettke quasi ein Heimspiel - bei den Bewohnenden und bei Heimleitung Judith Durai. Man kennt sich. Der umtriebige, für den Zusammenhalt im Ort und für die Bewahrung der gemeinsamen Geschichte so überaus engagierte "Uli" vergisst nicht, auch nicht die Menschen, die ins Pflegeheim gezogen sind, einen Teil ihrer Mobilität eingebüßt haben und vielleicht deshalb nicht mehr das Heimatmuseum in der Burg besuchen können. Das Heimatmuseum ist Ulrich Pettkes große Leidenschaft. Altes bewahren und gleichzeitig mit der Zeit gehen, das ist voll sein Ding. Und was die ganz großen Museen der Welt schon geschafft haben, ist dank Ulrich Pettke und den anderen Mitstreitern des Heimatvereins nun auch geglückt: Das Museum kommt zu den Menschen, die nicht mehr ins Museum kommen können. Das Ganze nennt sich "virtueller Rundgang" und ist angedockt an die Internet-Plattform "Museum Virtuell", die in der Corona-Zeit groß geworden ist. 

    © Diakonie Wolfsburg/Bettina Enßlen

    Die Premiere des ersten großen virtuellen Rundgangs mit vielen Menschen fand im Pflegeheim Dr.-Kurt-Reuber der Diakonie Wolfsburg im Dezember statt. Ulrich Pettke hatte Laptop, Beamer und Leinwand aufgebaut und jede Menge Wissen im Gepäck. Raum für Raum bewegte er sich mithilfe von Maus und Tatstatur im Museum vorwärts, zeigte Themenschwerpunkte, Exponate, Details von Ausstellungsstücken und erzählte Anekdoten und Geschichten rund um das, was auf der Leinwand zu sehen war. 

    Die Seniorinnen und Senioren waren hoch interessiert, quasi mittendrin im Geschehen, stellten Fragen und steuerten so manche kleine Geschichte am Rande bei. "Das war großartig, vielen herzlichen Dank", freute sich Einrichtungsleitung Judith Durai und übergab ein kleines Präsent. 

    © Diakonie Wolfsburg/Bettina Enßlen

    Ulrich Pettke selbst war sehr zufrieden mit dem virtuellen Rundgang bei so großer Beteiligung. Gruppen dieser Größe könnte er vor Ort nicht durch die Räume schleusen. Er hofft, dass das Heimatmuseum auf diese Weise, nämlich die Internet-Plattform "Museum Virtuell" noch mehr Aufmerksamkeit bekommt und vielleicht auch die Bemühungen um Fördergelder zur Burg-Renovierung bald erfolgreich sind.

    Und wer nicht bis zum Start der Museums-Saison am 1. Mai warten möchte und Lust bekommen hat, auf einen virtuellen Besuch des gut und liebevoll ausgestatteten Burg- und Heimatmuseums Oebisfelde, der kann hier zum virtuellen Eingangsbereich gelangen. 

    © Diakonie Wolfsburg/Bettina Enßlen