Technik, die begeistert - für clevere Kids von morgen

Der Markt für elektronische Spielzeuge ist riesig. Und Kids lieben all das, was blinkt, sich bewegt und Geräusche von sich gibt. So war es auch beim Fototermin in der Delfingruppe unserer Diakonie-Kindertagesstätte. Was Kita-Mitarbeiterin Manuela Beutler dort an Neuanschaffungen vorstellte, hat einen spielerischen, aber vor allem einen pädagogischen Hintergrund. Das neue Technik- und Frühförderprojekt der Delfingruppe basiert auf der Idee, dass kindergerechte Programmierungs-Angebote und -Spielzeuge bei den Kids das Interesse an Technik wecken, Erstaunen hervorrufen und Wissen vermitteln.
Auch wenn so manches dieser Spielzeuge auf den ersten Blick banal erscheint, passiert im Spiel das, was es braucht, um ein Grundverständnis für Digitales zu entwickeln. Der gute alte Gameboy lässt sich mit Lernspielen zu Farben und Wortgruppen aufladen. Die so genannten "Bee-Bots", Kinderhand-große Bienen aus Kunststoff können sich über Richtungs-Tasten im Raum bewegen und helfen nicht nur beim Entwickeln von Orientierungskompetenz, sondern auch beim Grundverständnis für Programmierungen. Und das funktioniert so: Auf einem Spielteppich, der in Quadranten eingeteilt ist, können sich die Bienen auf den Weg machen - zum Beispiel vom teich zum Schloss. Der Nutzer muss sich genau überlegen, wieviele Felder sich die Biene nach vorne, nach recht oder links bewegen muss, um das Ziel zu erreichen.

Die zwei Hunde (siehe Foto) werden mit kleinen, einfachen Fernbedienungen im Raum bewegt. Wer hier einen Fehler macht, der kann beobachten, dass die Tiere übereinanderpurzeln und nicht gemeinsam vorwärtskommen. Die Handhabung der Fernbedienungen ist gar nicht so einfach für die zwei älteren Mädchen der Delfingruppe. Betreuerin Manuela greift gerne unterstützend ein und motiviert dazu, die beiden Hunde noch einmal neu an den Start zu schicken. Vielleicht klappt es beim zweiten Versuch mit dem gemeinsamen Ausflug durch den Gruppenraum.

Der kleine Roboter bietet verschiedene Zusammenbau-Möglichkeiten und Spiele. Wenn die beiden Fußelemente korrekt angebaut werden und die richtige Taste auf dem Rumpf gedrückt, dann fordert das Spielzeug mehrfach hintereinander dazu auf einen bestimmten Rhythmus zu klatschen. Und nur durch das richtige Klatschen bewegt sich der Roboter nach vorne. Hochkonzentriert lassen sich die Kindergartenkinder darauf ein. Und siehe da, das Spielzeug bewegt sich.

Das mit kindgerechten Anwendungen ausgestattete Tablet ist Teil eines Projekts der Stadt Wolfsburg, für das sich Kindergärten bewerben konnten. Und weil es gerade so gut in das Digitalisierungs-Frühförderprojekt unserer Diakonie-Kindertagesstätte gepasst hat, hat die Delfingruppe auch hier engagiert zugegriffen und sich für das Leihgerät erfolgreich beworben. Die Kinder freuen sich, wenn sie auf dem Tablet ein Lernspiel machen dürfen, aber das, worauf Kids und Teamer gleichermaßen stolz sind, sind die ersten beiden selbst gedrehten und geschnittenen Stop-Motion-Filme. Das Video, in dem ein Drache auftaucht, hat den von der Stadt Wolfsburg ausgelobten Kinder-Video-Preis gewonnen. Danach waren die Kinder so motiviert und begeistert, dass sie ein weiteres Video produzieren wollten. Das Video, das die Geschichte "Die Schöne und das Biest" nacherzählt, ist gerade erst fertig geworden und war richtig aufwändig. "Unsere Kinder haben gemerkt, wie viel Arbeit drin steckt und wieviele einzelne Schritte notwendig sind, damit am Ende bewegte Bilder sichtbar werden", erzählt Manuela. "Und sie haben auch verstanden, wie aus einzelnen Bildern, dem Schnitt und der Vertonung etwas Ganzes wird."
Der kindgerechte und spielerische Umgang mit technischem Fortschritt ist in diesem Kindergartenjahr ein Schwerpunkt der pädagogischen Arbeit der Delfingruppe. Andere Gruppen der Diakonie-Kindertagesstätte wollen nachziehen und sich das von der Kita neu angeschaffte Equipment ausleihen und vom Knowhow der Kolleginnen und Kollegen aus der Nachbragruppe profitieren. Es geht ums Experimentieren und Erarbeiten von Problemlösungsstrategien, von denen die Kinder ein Leben lang profitieren können.
Das Digitalisierungs-Frühförderprojekt wurde möglich durch die finanzielle Unterstützung der Bürgerstiftung Wolfsburg, der Carl und Marisa Hahn-Stiftung und der Sparkasse Celle-Gifhorn-Wolfsburg. Die Diakonisches Werk Wolfsbugr gemeinnützige GmbH sagt Danke.
