Singen mit Herz im Seniorenzentrum Johannes Paul II
Sie wollen sich selbst nicht als "Chor" bezeichnen, sondern empfinden "Singgemeinschaft" passender für das, was sie machen. Und doch sind mittlerweile auch zwei Männer von der Partie und vielleicht wäre "Chor" für dieses Musikensemble doch auch der richtige Titel. Einmal wöchentlich proben die Damen und Herren, und das vor allem deshalb, weil es ihnen Freude bereitet, miteinander zu singen. Und manchmal - so wie am Mittwoch - proben sie auch außerhalb ihres Probenraums bei den Paritäten in der Saarstraße und erweitern den Kreis der Sängerinnen und Sänger um die Zuhörerinnen und Zuhörer. "Wir wollen für und mit anderen singen", erklärt Leiterin Sylvia Joos.
Im Seniorenzentrum Johannes Paul II verteilt sie vor Beginn der Veranstaltung rote Papier-Herzen an alle Personen, die sich in der Rotunde des Pflegeheims eingefunden haben. Um Herzen wird es in den Liedtexten gehen, aber auch in der Botschaft der Singgemeinschaft. Menschen glücklich machen durch den gemeinsamen Gesang - das ist das erklärte Ziel. Und im Detmeroder Seniorenzentrzum der Diakonie Wolfsburg hat das bestens funktioniert.
Viele Bewohnerinnen und Bewohner haben sich zum Mitsingen animieren lassen, und das war gar nicht mal schwer. Die Liedtexte und -melodien waren vielen sowieso bekannt. Wer nicht auswändig mitsang, konnte sich am Liedzettel entlanghangeln. Auf dem Programm standen Titel wie "Freut euch des Lebens" oder auch "Du, du, liegst mir am Herzen".
Die Sängerinnen und Sänger beschenken sich auch selbst in Momenten wie diesen im Seniorenzentrum, denn sie teilen ihre eigene Freude am Miteinander-Singen allzu gerne. Für einen der beiden männlichen Mitglieder der Gruppe war die Veranstaltung gestern ganz besonders emotional. Harry Schiemann wohnt selbst im Seniorenzentrum Johannes Paul II und ist Teil der Singgemeinschaft. Sein Freund Dieter hatte ihn eines Tages zum Mitmachen eingeladen und seitdem nimmt er ihn auch mit zu den Proben. "Ich freue mich jede Woche drauf. Singen ist für mich die wahre Freude", so Schiemann.
Auch für andere Bewohner, wie etwa die 101-jährige Hanna Kraska (im Bild rechts), war der musikalische Vormittag ein Glüchsbringer. Als alle sich am Ende an den Händen hielten und noch ein letztes Lied zusammen sangen, war sie mittendrin und lächelte. Sie hört zwar nicht mehr so gut, aber sie mag es gesellig und musikalisch.
"Besucht uns bitte bald einmal wieder", betonte Susanne Schreiber-Markus vom Team der sozialen Betreuung bei der Verabschiedung der Sängerinnen und Sänger. Und das wollen sie gerne tun.