Erzählkunst für Klein und Groß in einer mongolischen Jurte

15. November 2023
    © Diakonie Wolfsburg/Laura Kunde

    Eine Woche lang herrschte im Kulturhaus in Westhagen mongolische Steppen-Atmosphäre. Im Mittelpunkt stand eine Jurte. Eine original mongolische Jurte. Sie gehört der Schöninger Märchenerzählerin Dorothea Nennewitz. Auf Einladung unseres Integrationszentrums MeiNZ und mit finanzieller Förderung der Neujahrsspende der NEULAND konnten Kindergartenkinder, Schüler und Erwachsene eine Woche lang vom 7. bis 11. November eintauchen in die Geschichte und die Geschichten der Nomaden.

    © Diakonie Wolfsburg/Ludmila Wunder

    Die Erzählkünstlerin startete zu Beginn der Woche mit einem gemeinsamen Aufbau der Jurte, bei dem sie von Schülern der 7. Klasse der Hauptschule Vorsfelde unterstützt wurde. Alle Hände waren gefragt. Als die Jurte stand, konnten es die Schüler kaum abwarten, in die fertige Jurte hineinzuschlüpfen, es sich auf den Teppichfliesen bequem zu machen und sich über die gemeinsamen Erfahrungen beim Aufbau auszutauschen.

    An den darauffolgenden Tagen fand das Erzähltheater für verschiedene Schulgruppen und Altersklassen statt. Mit dabei war eine 5. Klasse der Hauptschule Vorsfelde, Kinder aus dem Familienzentrum DRK-Kita Westhagen und die Sprachlern-Klasse der Hauptschule Vorfelde. Erzählzeiten für Familien wurden ebenfalls angeboten und waren schnell restlos ausgebucht.

    © Diakonie Wolfsburg/Laura Kunde

    Die mongolische Jurte ist ein besonderer Ort: Schlicht in ihrer Konstruktion und behaglich durch die kreisrunde Form. Seit Jahrhunderten ist sie eine Stätte, an der Märchen, Mythen und Geschichten erklingen. Die orangene Farbe soll böse Geister fernhalten. Eine Jurte dient in der Mongolei als Wohnstätte, Ess- und Schlafplatz sowie als Versammlungsort: Hier dürfen sich Menschen jederzeit herzlich willkommen und geborgen fühlen. Die Eingangstür ist immer in Richtung Süden ausgerichtet.

    © Diakonie Wolfsburg/Ludmila Wunder

    Dorothea Nennewitz leitete die Teilnehmer durch die Erzählzeiten. „Meint ihr, wir passen alle in dieses Zelt?“, fragte Dorothea. So wurde zu Beginn die Größe des Zeltes erkundet, indem die Schritte beim Abgehen der Außenhülle gezählt wurden. Erst dann wurde die Tür nach innen geöffnet.

    © Diakonie Wolfsburg/Bettina Enßlen

    Thematische Schwerpunkte der Veranstaltungen waren die Mongolei und ihre Nomadenkultur, auch die Jurte-Bestandteile. Hierzu wurden kleine Forschungsgruppen gebildet, in denen Fragen beantwortet werden sollten, wie etwa „Woraus ist die Jurte gebaut?“, „Woraus sind die Seile gemacht?“, „Welche Tiere gibt es in der Mongolei?“ „Und wie wird hier eigentlich gekocht?" Auf dem Foto zeigt Dorothea Nennewitz, wo sich die Mongolei befindet.

    © Diakonie Wolfsburg/Bettina Enßlen

    Und weil die Gastfreundschaft beim Besuch einer Jurte immer im Vordergrund steht, wurde bei allen Veranstaltungen Tee und warmes Fladenbrot gereicht. Das kam gut an, auch die Märchen und Geschichten aus aller Welt. „Und wenn sie euch gefallen haben, dann klatscht in die Hände“ – so Dorothea. Die Teilnehmer haben viel Applaus gegeben.                                     

    © Diakonie Wolfsburg/Bettina Enßlen