Pressemitteilung zur aktuellen Lage im Hanns-Lilje-Heim, 30.03.2020 - Sachstand 14 Uhr

30. März 2020
  • Pressemitteilungen
  • Es ist über Nacht im Haus kein weiterer Bewohner verstorben, derzeit verzeichnen wir 74 infizierte Bewohnende.
     
  • Wir konnten gestern Abend eine entscheidende Maßnahme zur weiteren Ansteckungsrisiko-Minimierung abschließen. Die infizierten und nicht infizierten Bewohnenden sind untergebracht in getrennten Stockwerken.
     
  • Weiterhin statten wir unsere Teams bestmöglich mit Schutzmaterial aus, das wir derzeit noch zur Verfügung haben. Allerdings zeichnen sich Engpässe für die kommenden Tage ab, wenn nicht alle Bestellungen zeitnah ausgeliefert werden. Zugesagt sind uns aktuell unter anderem 500 Schutzkittel aus dem Krisenstab der Stadt Wolfsburg, 100 Kittel und 75 Brillen von Diakovere Hannover. Eine große Lieferung von Masken (FFP 2) soll uns morgen erreichen. Desinfektionsmittel ist ebenfalls bestellt. Wir hoffen, dass auch hier schnell eine Lieferung erfolgt. Ein Beispiel: Wir benötigen pro Tag 20l Händedesinfektionsmittel allein im Hanns-Lilje-Heim.  Der Schutz der Mitarbeitenden und Bewohner und Bewohnerinnen ist unser dringendes Anliegen. Wir sind hier mit dem Gesundheitsamt in einem engen und ständigen Austausch, um die Situation gemeinsam bestmöglich zu gestalten.
     
  • Eine aktuelle Begehung des Heimes durch das Gesundheitsamt und Experten des Klinikums Wolfsburg am 29. März hat ergeben, dass es keine Beanstandungen zu vermelden gibt. Im Gegenteil wurde uns bestätigt, dass wir sehr besonnen und sorgfältig alle Vorgaben bestmöglich umsetzen. Auch eine Begehung am 5.3.2020 mit dem Gesundheitsamt verlief bereits ohne Beanstandung.
     
  • Umso mehr überrascht hat uns die Information über eine Strafanzeige, die gegen uns als Diakonie Wolfsburg gestellt worden sein soll. Diese Anzeige liegt uns derzeit noch nicht vor. Wir beziehen uns hier auf die in der Wolfsburger Allgemeinen Zeitung geäußerten Vorwürfe:

    - Es ist völlig abwegig zu glauben, die Geschäftsleitung habe angeordnet, die Bewoh-nenden nur noch einmal monatlich zu waschen. Dies entspricht in keiner Weise der Wahrheit.

    - Wer sich mit der Pflege von dementiell erkrankten Menschen auskennt, weiß, dass es immer wieder zu Situationen kommen kann, in denen die Betroffenen eingenässt oder eingekotet sind. Selbstverständlich versuchen wir hier immer nach unseren Möglichkeiten schnellstmöglich Abhilfe zu schaffen. Und in der besonderen Ausnahmesituation wie jetzt müssen wir im Engpassmanagement pflegerische Maßnahmen priorisieren. Aber natürlich unternehmen wir weiterhin alles, um die uns anvertrauten Menschen in bester Weise zu versorgen.
     
  • Ebenso können wir nur noch einmal betonen, dass wir in allen unseren Pflegeheimen frühzeitig (noch vor der fachlichen Weisung durch das Land Niedersachsen per Runderlass am 16.03.20) bereits am Freitag, 13. März einen Besucherstopp ausgesprochen und umfassende Schutzmaßnahmen eingeleitet haben und uns auch frühzeitig um notwendiges, aber kaum zu erhaltendes Schutzmaterial, für unsere Mitarbeitenden bemüht haben.
     
  • Natürlich haben wir von Anfang an umfassend und transparent mit den ermittelnden Behörden zusammen gearbeitet und werden unsere Pflegedokumentationen zur Verfügung stellen.
     
  • Wir betonen noch einmal: Das Wichtigste für uns ist weiterhin die beste Versorgung für unsere Bewohner und der möglichst umfassende Schutz für unsere Mitarbeitenden. Dazu sind wir in einem guten und intensiven Austausch mit dem Gesundheitsamt und der Stadt Wolfsburg. Ebenso arbeiten wir in unseren anderen Pflegeheimen daran, dass so eine Situation wie im Hanns-Lilie-Heim nicht entsteht.