Zuckerfest in der Pflegeschule

21. April 2023
    © Diakonie Wolfsburg/Bettina Enßlen

    "Danke an unsere Dozenten und unseren Arbeitgeber für die Möglichkeit, hier heute gemeinsam das Zuckerfest zu feiern. Wir verstehen das als Zeichen des Respekts und der Toleranz uns und unserer Religion gegenüber", erklärte  Emna Yahmadi, Lernende der Pflegeschule zu Beginn ihres Vortrags über das Zuckerfest. Die Dozenten und viele Lernende aus verschiedenen Kursen der Pflegeschule Diakonisches Werk Wolfsburg hatten sich im großen Klassenzimmer im Untergschoss versammelt. Das große Mitbring-Buffet war im Foyer bereits vorbereitet, die Tische waren schön gedeckt und die Atmosphäre war überaus fröhlich. 

    "Wir wollen zukünftig wieder mehr feiern. Neben dem Lernen und Leiden, sind auch der Spaß und der Zusammenhalt wichtig", so Schulleiter Frank Stemmler augenzwinkernd und erhielt für diese Worte natürlich großen Applaus. Kurz vor dem Start der Examensphase für die Auszubildenden des dritten Ausbildungsjahres, wurde also fröhlich miteinander das Zuckerfest gefeiert - initiiert und organisiert von Mohamed El Jaouhari, dem Integrationsbeauftragten der Pflegeschule.

    Was es mit dem Zuckerfest auf sich hat, erklärten Sana Gharbi und Emna Yahmadi, die extra für diesen Anlass Präsentationen vorbereitet hatten. Sie berichteten vom Ramadan als Prüfung für die Gläubigen, als eine der fünf Säulen des Islam. "Das hat für uns Muslime nicht nur eine äußere, sichtbare Dimension, sondern vor allem auch eine innere. Es ist für uns eine Zeit der Besinnung und Selbstreflexion", erzählte Gharbi. Ziel sei es, ein besserer Mensch zu werden.

    © Diakonie Wolfsburg/Bettina Enßlen

    Mitschüler und Dozenten haben von den zwei Frauen auch erfahren, dass es rund um das Zuckerfest in den verschiedenen Ländern auch unterschiedliche Traditionen rund um das Zuckerfest gibt. Und weil an unserer Pflegeschule Menschen aus vielen Kulturen und Ländern der Erde gemeinsam den Pflegeberuf erlernen, blieb es nicht nur bei Wortbeiträgen. So haben die Frauen Geräusche imitiert, die vor dem Fastenbrechen traditionell erzeugt werden, ähnlich eines Freudenausrufes. Ein Lernender hat ein traditionelles Gebet auf Arabisch gesprochen, das anschließend ins Deutsche übersetzt und dessen Bedeutung für alle erklärt wurde. Ein Großteil der Auszubildenden hatte sich extra schick angezogen. "Bei uns ist es üblich, ein besonderes, wenn nicht gar neues Kleid anzuziehen", so Yahmadi. "Die Kinder werden bei uns sogar von Kopf bis Fuß neu eingekleidet für das Zuckerfest und sie bekommen Süßigkeiten und Geschenke."

    © Diakonie Wolfsburg/Bettina Enßlen

    Wie viel (Lebens)Freude in diesem Fest zum Ausdruck kommt, aber vor allem auch in den Lernenden unserer Pflegeschule steckt, zeigen die vielen fröhlichen Gesichter auf den Bildern, die bei dieser Feier entstanden sind.

    Vom großen Mitbring-Buffet der Lernenden, durften sich dann übrigens zuerst die Dozentinnen und Dozenten der Schule bedienen - sozusagen die Ehrengäste der Veranstaltung. Und erst als alle Anwesenden ihre Teller gefüllt und einen Platz an den festlich gedeckten Tischen gefunden hatten, wurde gemeinsam mit dem Essen begonnen. Denn auch diese Geste - der gemeinsame Start der Mahlzeit - wird aus Anlass des Zuckerfests zelebriert.

    Schulleiter Frank Stemmler: "Genießt diesen Tag".

    © Diakonie Wolfsburg/Bettina Enßlen