"Das wird ein Vorzeigeprojekt" - Richtfest für Neubau der inklusiven Jugendwohngruppe Vorsfelde

7. August 2024
    © Diakonie Wolfsburg/Bettina Enßlen
    © Diakonie Wolfsburg/Nicolai Thiele

    Der Nagel war lang, das Gebälk fest und der Schnaps warm - und je öfter Dirk Poppinga, strategische Leitung des Bereichs Hilfen zur Erziehung bei der Diakonie Wolfsburg, mit dem Hammer danebenschlug, desto besser wurde die Laune bei den Gästen des Richtsfests für den Neubau der neuen Jugendwohngruppe in Vorsfelde. Mathias Skiba, als leitender Zimmermann quasi die Hauptfigur der Richtfest-Inszenierung, hatte nämlich zuvor den rund 50 Gästen erklärt, was passiert, wenn der Bauherr den Nagel beim Schwingen des Hammers nicht trifft. "Dann trinken wir jedes Mal einen Schnaps zusammen." Dirk Poppinga machte seinen Job auf dem Baugerüst stehend zwar ausgesprochen gut, aber ein paar Gläser Hochprozentigen hatte er intus, als er auf der Leiter wieder nach unten geklettert kam und sich den Beifall abholte für sein Werk.

    © Diakonie Wolfsburg/Martina Ziegler

    Beifall gab es auch, als Personalleitung Daniela Engelbrecht für die Diakonisches Werk Wolfsburg gemeinnützige GmbH in Vertretung des erkrankten Geschäftsführers Ralf-Werner Günther die Gäste begrüßte und das Projekt vorstellte. "Wir sind stolz darauf, diesen Baukörper an diesem Ort und mit eigenen Mitteln realisieren zu können. Und wir freuen uns über all die Unterstützer, die heute gekommen sind und dieses Projekt mit uns tragen wollen", so Engelbrecht. "Der Baukörper ist barrierefrei, wird ressourcenschonend gebaut und wir wollen auch den Dachkörper begrünen. Mit der Grundsteinlegung im April sind wir gestartet und werden im Frühjahr nächsten Jahres schon fertig sein."

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    An der Feier nahm auch Wolfsburgs Oberbürgermeister Dennis Weilmann teil und setzte damit ein Zeichen: "Die Kinder- und Jugendarbeit ist für uns in Wolfsburg wichtig", so Weilmann. "Und weil wir als Stadt nicht alles selbst machen können, sind wir auf verlässliche Partner angewiesen, so wie die Diakonie Wolfsburg einer für uns ist." Er verwies auf die Gästeliste, darunter auch Katharina Varga, die Leitung des Geschäftsbereichs Jugend bei der Stadt Wolfsburg, die ebenfalls mit einem Teil ihres Teams zum Richtfest gekommen war. So wurde deutlich, wie groß das Interesse der Kommune an diesem besonderen Projekt ist. Die Gespräche zur Ausgestaltung und Belegung der neu entstehenden acht Plätze für Jugendliche finden demnächst zwischen Vertretern des Jugendamts und des Leitungsteams des Bereichs Hilfen zur Erziehung der Diakonie Wolfsburg statt. Der Neubau bietet viele Möglichkeiten. Die Grundidee: Mit dem neuen Haus soll die Frage nach physischen oder psychischen Beeinträchtigungen nicht mehr gestellt werden müssen. An diesem Ort sollen Jugendliche ein Zuhause finden, miteinander leben können und von den Möglichkeiten des sozialen Lernens profitieren. "Das wird ein Vorzeigeprojekt", lautete das Fazit des Oberbürgermeisters in seinem Grußwort.

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    Nicolai Thiele von ft+architekten in Braunschweig sprach für das Team der Bauplaner und bedankte sich für den Auftrag und vor allem auch bei den Handwerkern:  "Das läuft hier bisher nahezug reibungslos und zusammen mit dem Bauherren wird es hier zu einem guten Ergebnis kommen. Wir werden im Frühjahr 2025 übergeben und rechnen auch nicht mehr mit großen Störungen. "Uns geht es hier um die Menschen, die später hier wohnen und arbeiten werden. Es geht darum, ein Stück Normalität zu vermitteln. Das Ganze muss weiter raus in die Gesellschaft getragen werden. Es geht auch um Nachhaltigkeit, einen geringen Energieverbrauch, den Einsatz wiederverwertbarer Materialien. Sie sehen und spüren es, wir haben viel Holz eingesetzt", so Thiele.

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    Angestoßen aufs innovative Projekt wurde von den Gästen mit Wasser und Fruchtschorlen, denn schließlich soll dies ein Ort zum sicheren Aufwachsen und Selbständig-Werden für Kinder und Jugendliche werden. Der Alkohol blieb bei dieser Feier Zimmermann und Bauherr-Vertretern vorbehalten. Gefeiert wurde mit fröhlichen Gästen aus dem Unternehmen, seinem Kuratorium, der Stadtverwaltung, den Handwerksbetrieben und mit einem Buffet aus der Zentralküche der Diakonie Wolfsburg. Für den Blumenschmuck und den Richtkranz hatten Gärtnerin Michaela Rosati und das Team Außenanlagen gesorgt, Haustechniker Michael Tiemann schuf Sitz- und Stehgelegenheiten, die Orga hatte das Team Kommunikation übernommen und die Handwerker hatten für stabile Zuwege und eine sichere Baustelle gesorgt. Alles lief glatt.

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    - Auch der Richtspruch von Zimmermann Mathias Skiba. Da reimten sich viele Wörter und schöne Versprechen sauber aneinander, wie zum Beispiel dieses:

    "Jetzt und für alle zukünftige Zeit, der Himmel gebe seinen Segen, uns allen stets auf allen Wegen. Die Kinder, Erzieher, Eltern all, behüte Gott stets überall, in dir wohne allezeit Freude und Gerechtigkeit."

    Dann wurde das obligatorische Schnapsglas auf der Bodenplatte zertrümmert. Die Scherben sollen dem neuen inklusiven Wolfsburger Jugendwohnprojekt Glück bringen. Wir freuen uns auf eine Einweihungsfeier im kommenden Frühjahr.

    © Diakonie Wolfsburg/Bettina Enßlen

    Der Blick auf die planerischen Details: Architekt Nicolai Thiele, Oberbürgermeister Dennis Weilmann, Personalleitung Daniela Engelbrecht und Dirk Poppinga, strategische Leitung Hilfen zur Erziehung.