Bulgarische Physiotherapeutin liebt neuen Job im Hanns-Lilje-Heim


Meylin Redzhebova ist eine starke und fröhliche junge Frau. Seit kurzem arbeitet die 29-Jährige als Physiotherapeutin fest im Team der sozialen Betreuung im Hanns-Lilje-Heim. Der Job macht ihr Spaß. Berührungsängste mit alten, pflegebedürftigen, demenziell oder psychiatrisch erkrankten Menschen hat sie keine. Auch in ihrer bulgarischen Heimat hat sie mit alten Menschen in der Pflege gearbeitet. Das liegt ihr, wie sie freudig erzählt. Sie sieht in diesem beruflichen Umfeld eine große Chance, für sich und die pflegebedürftigen Personen, mit denen sie es dort zu tun hat. "Ich kann den Menschen hier viel mitgeben."
Dem Bewohnenden vom Wohnbereich Sonnenberg mit der Kontraktion an der Halsmuskulatur schenkt sie heute eine Extra-Massage-Einheit. Sie erkundigt sich bei dem Bewohner, ob er sich an alle ihre Tipps gehalten habe und die Übungen gemacht habe. Er lächelt und erinnert sich nicht genau. Meylin zeigt ihm alles nochmal.

Als die junge Mutter von zwei Kindern vor mehr als eineinhalb Jahren ihrem Mann nach Deutschland folgen wollte, stand für sie fest, dass sie auch hier wieder mit pflegebedürftigen Personen arbeiten möchte. Ihr Mann ist in der Automobilbranche tätig, sattelt gerade noch ein Software-Engineering-Studium drauf. Als seine Frau Deutsch büffeln musste, hat er sich um die Kinder gekümmert. Der Weg bis zur beruflichen Anerkennung dauerte ein paar Monate. Das lag nicht an abweichenden Ausbildungsinhalten, sondern fehlenden Deutsch-Kenntnissen. Meylin schloss den Intensivsprachkurs innerhalb kurzer Zeit mit B2-Niveau ab. Von den Kolleginnen aus dem Team von Personalservice- und Entwicklung der Diakonische Werk Wolfsburg gemeinnützige GmbH erhielt sie von Beginn an große Unterstützung bei ihrem beruflichen Neustart in Deutschland. So konnte sie schon vor der Anerkennung von Beginn an als Pflegehelferin im Hanns-Lilje-Heim arbeiten, die Menschen, Abläufe und das Team vor Ort kennenlernen.

Unmittelbar nachdem die Anerkennungsurkunde eingegangen ist, kam die Einladung von Caroline Kraschewski aus dem Team Personalservice und -entwicklung zur persönlichen Übergabe. Dort wurde auch gleich besprochen, wie es jetzt beruflich weitergeht. Und jetzt kann Meylin als Physiotherapeutin im Hanns-Lilje-Heim arbeiten. Mit ihrer zugewandten und positiven Ausstrahlung kommt sie schnell an die pflegebedürftigen Menschen im Hanns-Lilje-Heim ran. "Ich lasse mich auf sie ein, auf ihre Sprache und ihre Bedarfe." Bei der Gymnastikrunde mit und ohne Luftballon klappt das an diesem Montagnachmittag bestens. Die Mobilisierungs- und Kräftigungsübungen machen immerhin ein paar Bewohnende mit. Beim Spiel mit dem Luftballon sind alle im Stuhlkreis engagiert bei der Sache. Ein Bewohner steht auf und versucht sich an Kopfball-Rückgaben. Meylin lobt und motiviert. "Kommst du wieder", fragt die Gruppe, als sie zusammenpackt. Auf jeden Fall wird sie wiederkommen. Vielleicht schon morgen im nächsten Spätdienst.
