Videosprechstunden ermöglichen einfachere Betreuung von Patienten in Pflegeheimen

29. Juli 2020

    Wenn Herr Dr. Bekermann seinen Patienten im Pflegeheim aus dem virtuellen Wartezimmer in den Behandlungsraum bittet, geht es für ihn um ein paar Klicks am PC und eine gute Position vor der am PC installierten Kamera. Für den Allgemeinmediziner liegen die Vorteile des Videosprechstunden-Projekts auf der Hand, so war er einer der ersten Ärzte in Wolfsburg, die sich auf Anfrage des Diakonisches Werk Wolfsburg e.V. für das von AOK Niedersachsen, den Pflegeverbänden und dem Niedersächsischen Sozialministerium geförderten Projekts gemeldet haben. Weitere Mediziner haben ebenfalls Interesse signalisiert. Alle Altenhilfe-Einrichtungen des Diakonisches Werk Wolfsburg e.V. haben frühzeitig eine Teilnahme am Telekonsil beantragt. Neben der digitalen Dokumentation ist dies ein weiterer Puzzlestein der digitalen Transformation.

    Die mit Mitteln des Landes Niedersachsen und der Pflegekassen geförderten Tablets sind vor ein paar Wochen eingetroffen, entsprechend eingerichtet mit der notwendigen Software. Bis zum Herbst ist das Projekt auch für die teilnehmenden Haus- und Fachärzte kostenlos. Die Vorteile liegen klar auf der Hand. Ärzte sparen sich zusätzliche Anfahrtswege für die Betreuung ihrer Patienten in Pflegeheimen. Für die Patienten und betreuenden Pflegekräfte in den Heimen ist es sehr viel unaufwändiger, notwendige Behandlungen online zu beginnen oder fortzusetzen, gerade auch bei eingeschränkter Mobilität.

    Mit großer Neugierde auf beiden Seiten und jede Menge Experimentierfreude ist es am 9. Juli losgegangen mit den ersten vielversprechenden Pilotversuchen in Wolfsburg. Vorgespräche haben mit Ärzten stattgefunden, Teilnahmeerklärungen von Bewohnenden wurden ausgefüllt. Das Interesse von Ärzten und Patienten ist gleichermaßen hoch. Alle Beteiligten sind neugierig und möchten gerne dieses neue und moderne Medium auszuprobieren.   

    © Diakonie Wolfsburg/Bettina Enßlen