100. Geburtstag im Emmaus-Heim

18. Juni 2020

    Eine Hundertjährige, die auf ein bewegtes Leben zurückblickt und für die jetzt eine besondere Geburtstagsfeier im Emmaus-Heim ausgerichtet wurde: Für Clara Bache hatten Mitarbeitende zum 100. Geburtstag einen kleinen Empfang in der Bibliothek des Emmaus-Heims vorbereitet, den Raum liebevoll dekoriert und einen Geschenketisch aufgebaut. Als die Jubilarin das alles sah, war ihre Freude groß: „Und das alles soll für mich sein?“ Leitungskräfte, Mitarbeitende des Wohnbereichs und des Begleitenden Dienstes gratulierten herzlich.

    © Diakonie Wolfsburg/Jenny Herrmann

    „Das Leben meiner Schwiegermutter ist nicht immer leicht gewesen“, berichtete Clara Baches Schwiegersohn Eduard Menth, der beim Empfang dabei war. Als eines von drei Kindern wurde Clara in einem kleinen Dorf in Schlesien geboren. Noch vor dem zweiten Weltkrieg zog sie berufsbedingt nach Berlin um. Hier kam 1940 auch ihre einzige Tochter, Margot, zur Welt. Als immer mehr Bomben auf die Hauptstadt flogen, machte sich die junge Frau zusammen mit Tochter und Mutter, die zwischenzeitlich ebenfalls in Berlin lebte, auf den Weg in Richtung Westen. In den Wirren des Krieges verlor sie den Vater der gemeinsamen Tochter aus den Augen.

    In Heimerode im Landkreis Goslar fasste die kleine Familie neu Fuß. Clara heiratete 1950 den Bergmann Willibald Bache. 1958 erfolgte der Umzug nach Wolfsburg, wo Ehemann Willibald eine Anstellung bei Volkswagen gefunden hatte. Nach dem Tod des Ehemanns und einer Verschlechterung ihrer Gesundheit, zog Clara Bache 2010 ins Emmaus-Heim. Drei Jahre später verstarb Tochter Margot.

    Seitdem kümmert sich Schwiegersohn Eduard um die Seniorin und besucht sie auch regelmäßig. „Meine Schwiegermutter hat in ihrem Leben viel durchmachen müssen, das hat sie geprägt. Trotz allem, was sie erlebt hat, ist sie immer lebensbejahend geblieben. Das hat sie vermutlich 100 Jahre alt werden lassen.“