Briefe statt Chorprobe
Corona-bedingt können im Emmaus-Heim seit März keine Proben des Bewohnerchors „Graukehlchen“ mehr stattfinden. Sophie Voges, eine musikbegeisterte junge Frau aus Wolfsburg, begleitet die Proben seit zwei Jahren ehrenamtlich und vermisste ihre Mitsängerinnen und -sänger so sehr, dass sie nach einem anderen Weg suchte, um den Kontakt zu den Senioren aufrechtzuerhalten. Also schrieb sie viele persönliche Briefe und bastelte jeweils etwas dazu. Den Umschlag mit insgesamt 14 Briefen übergab sie Ende vergangener Woche an Monika Paasch vom Begleitenden Dienst.
„Ich finde, dass ein Lächeln mehr Wert ist als Geld.“ Mit diesen Worten hatte die 19-Jährige bereits vor zwei Jahren ihren Wunsch zur Aufnahme einer ehrenamtlichen Tätigkeit im Emmaus-Heim begründet. An dieser Motivation hat sich bis heute nichts geändert. Die Wolfsburgerin begleitete fortan die wöchentlichen Proben der „Graukehlchen“ unter Leitung von Peter Sumalvico mit ihrer Ukulele „Es ist die Freude am gegenseitigen Austausch, das gemeinsame Singen und das Lächeln im Gesicht der Senioren, wenn ich die Ukulele auspacke“, begründete Voges die Frage, was sie bei ihrem ehrenamtlichen Engagement immer wieder aufs Neue antreibe. Sophie Voges spielt neben Ukulele auch Keyboard und nimmt privaten Gesangsunterricht.
Die Graukehlchen wurden 2009 von Peter Sumalvico als Bewohnerchor des Emmaus-Heims gegründet. Durchschnittlich treffen sich 15 Bewohner zu einer wöchentlichen Probe. „Gesungen wird, was Spaß macht“, unter dieser Devise werden Volkslieder, jahreszeitliche Lieder und Schlager angestimmt, gerne auch Gedichte rezitiert. Ein Auftritt der Graukehlchen gehört mittlerweile zum festen Bestandteil hausinterner Veranstaltungen des Emmaus-Heims, wie etwa Faschingsfeiern oder anderen Festen.